Der Ludwig-Donau-Main-Kanal ist der Vorläufer des heutigen Main-Donau-Kanals. 1846 wurde der historische Kanal eingeweiht: eine geschäftige Wasserstraße sollte er sein, der einen durchgehenden Transportweg von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer ermöglichte. Auf einer Länge von 173 Kilometern verband er den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim – und es entstanden 100 Schleusen, rund 100 Brücken, 69 Schleusenwärterhäuschen, sieben Kanalhäfen und zehn Brückkanäle.
Zunächst schien auch alles nach Plan zu laufen, doch letztendlich blieb dem Kanal der große wirtschaftliche Erfolg verwehrt: Zu umständlich und langsam war die Kanalfahrt im Vergleich zur neuen Eisenbahn. 1950 wurde die Wasserstraße schließlich aufgelassen. Die Teile des Kanals, die noch erhalten sind, stehen heute unter Denkmalschutz. Zu ihnen gehört auch die „Schleuse 100“ in Bamberg. Sie ist ein Meisterwerk der Wasserbautechnik mit ihren acht Meter hohen Schleusentoren aus Eichenholz. Geflutet und geleert wird die Schleuse über Klappen, die unter dem Wasserspiegel liegen. Die tonnenschwere Zugbrücke wird über eine Kurbel von Hand bedient. Zum Ensemble der Schleuse gehören die nach einem Musterplan von Leo von Klenze erbauten Schleusenwärterhäuschen, die den örtlichen Gegebenheiten angepasst wurden - erkennbar am quadratischen Grundriss, ihrem Flachsatteldach sowie den rundbogigen Fenstern und Türen.
Die „Schleuse 100“ ist außerdem Bestandteil des „Flusspfads Bamberg“, auf dem man der Bedeutung der Regnitz für die Stadt nachspürt. 23 Tafeln erschließen unterwegs bekannte und verborgene Orte am Wasser. Auch im Historischen Museum am Domberg widmet sich eine Ausstellung der „Lebensader Regnitz“. Unter anderem werden hier der gesamte Ludwig-Donau-Main-Kanal als begehbare Bodenkarte dargestellt und alle 100 Schleusen in einer Bildschirmshow gezeigt.