Sein heutiges Aussehen verdankt Schloss Johannisburg Georg Ridinger, einem bedeutenden Baumeister der Spätrenaissance. Das Aschaffenburger Schloss war sein letztes und gleichzeitig bedeutendstes Werk. Am Platz für das neue Schloss stand bereits ein mittelalterlicher Bergfried. Diesen integrierte Ridinger geschickt als fünften Turm in die ansonsten völlig symmetrische vierflügelige Sandsteinarchitektur. Im Inneren des Schlosses setzt sich die Pracht fort: Die Schlosskapelle mit ihrem edlen Alabasterepitaph ist das Werk des fränkischen Bildhauers Hans Juncker. Juncker hinterließ auch in der Aschaffenburger Stiftsbasilika seine Spuren.
Zudem bewahrt Aschaffenburg einen der wohl größten, in sich geschlossenen Bestand an Kunstwerken der Renaissance in Deutschland: Er umfasst unter anderem Werke von Lucas Cranach d.Ä. und seiner Werkstatt – darunter der berühmte Magdalenen-Altar –, von Matthias Grünewald, Hans Baldung Grien, Albrecht Dürer oder aus der Werkstatt Vischer.
Kostbar sind auch die Handschriften und Drucke aus dem 16. Jahrhundert, die in der Hofbibliothek des Schlosses und im Stadt- und Stiftsarchiv im Stadtpalais Schönborner Hof aufbewahrt werden.
Wer diesen Kunstwerken begegnen will, besucht einfach das Stiftsmuseum, die Stiftsbasilika und natürlich Schloss Johannisburgs selbst. Auch die Kunsthalle Jesuitenkirche ist ein absoluter architektonischer Höhepunkt aus der Zeit, als die Renaissance in den Barock überging.