Weltruf genießt jener Garten, den Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen Ende des 16. Jahrhunderts im Schutz der mächtigen Mauern der Willibaldsburg anlegen ließ: der „Hortus Eystettensis“. Der Fürstbischof war ein begeisterter Pflanzensammler, weshalb er sich viele Kostbarkeiten nach Eichstätt bringen ließ: die Sudanmalve aus Westafrika zum Beispiel, die „Brennende Liebe“ aus Russland oder – damals eine botanische Sensation – die Sonnenblume aus Südamerika.
Bis heute ist die Pracht des Gartens bekannt, obwohl der „Hortus Eystettensis“ an sich gar nicht mehr existiert. Was die Zeit aber überdauert hat, ist das gleichnamige Buch, das der Fürstbischof beim Nürnberger Botaniker Basilius Besler in Auftrag gab und das 1613 erschien: ein Prachtband, der mit 367 Tafeln und 1.084 Pflanzendarstellungen die blühende Vielfalt des fürstbischöflichen Gartens festhielt.
Zwischen den Seiten des Buches kann man aber nicht nur lesen, sondern auch „Lustwandeln“: Vor rund 20 Jahren wurde auf der Burg der Bastionsgarten angelegt, dessen Beete gemäß der Buchseiten des „Hortus Eystettensis“ gestaltet wurden. Nun wachsen hier wieder die Pflanzen, die auch schon der Fürstbischof unter seinen Fittichen hatte und deren Pracht die Besucher ebenso genießen wie den Ausblick auf die Stadt.
In der Stadt selbst zeugt der Hofgarten von der fürstbischöflichen Gartenlust. Seine ornamentalen Hecken, Brunnen und die Gartenpavillons zeigen sich heute noch wie im Barock. Gleichzeitig zeigt der Hofgarten, wie sich die Gartenmoden mit der Zeit änderten: Nach der Säkularisation gestalteten die Herzöge von Leuchtenberg ihn im Stil der Englischen Gärten um. Heute dient der Hofgarten mit seinem artenreichen Baumbestand zudem als botanischer Garten.
Botanisches Wissen vermittelt als dritte Eichstätter Gartenstation auch der Biotopgarten im Innenhof des Informationszentrums Naturpark Altmühltal. Er ist ein „Garten der Sinne“: Mehr als 40 Pflanzen mit attraktiven Blüten, betörenden Düften oder würzigem Geschmack, die im Naturpark Altmühltal zu Hause sind, laden zum Anschauen, Fühlen, Riechen und Schmecken ein.