Nur ein kurzer Spaziergang trennt in Schweinfurt die Innenstadt von den Wehranlagen. Kaum hat man auf der Maxbrücke den Main und seinen Nebenarm Saumain überquert, ist man auch schon mitten drin im Grünen. Früher exerzierte hier die Schweinfurter Landwehr, aber bereits 1868 wurde der Platz in einen Park umgestaltet. Seitdem ist er ein Lieblingsort der Schweinfurter, „bepflanzt mit vielen seltenen fremdländischen Bäumen und Gesträuchen, und bevölkert von Singvögeln, insbesondere auch Nachtigallen” – so stand es schon in einem Schweinfurter Reiseführer aus dem Jahr 1891. Die exotischen Bäume aus der Entstehungszeit spenden auch heute noch den Spaziergängern Schatten. Geweihbaum, Rot-Eiche, Zerr- und Ungarische Eiche, Hickory-Nuss und viele andere mehr verleihen den Wehranlagen ihren besonderen Charakter: eine wunderbare Kulisse für einen Tag an den Wasserspielen, am Kneippbecken, auf Barfußpfad und Abenteuerspielplatz oder bei einem Spiel auf der Bouleanlage.
Auch die etwas „wildere” Natur ist mitten in der Stadt nur einen Steinwurf entfernt: Die Wehranlagen gehen direkt in das Naturschutzgebiet Saumain über. Am Ufer des Saumains wiegen sich Weiden, Erlen, Pappeln und Linden im Wind und auf dem Wasser blühen gelbe Teichrosen. Viele selten gewordene Insekten- und Vogelarten sind hier zu Hause. Von den Aussichtsplattformen hat man auf dieses Treiben einen wunderbaren Blick. Sogar übernachten ist hier möglich: Der Wohnmobilpark Saumain bietet Platz für 20 Gefährte.
Spaziert man über die Maxbrücke zurück in die Innenstadt, dann schließt mit den Wallanlagen das nächste grüne Erlebnis gleich an. Am Unteren Wall schlendern die Spaziergänger durch eine Platanen-Allee vorbei an den Pulvertürmen der Stadtmauer, mit denen sich Schweinfurt im 15. Jahrhundert rüstete.
Auch der Obere Wall mit seinen Mauertürmen, dem Stadtgraben und der Mainschanze ist ein Zeichen der Wehrhaftigkeit der einstigen freien Reichsstadt Schweinfurt. Heute geht es hier aber ganz friedlich zu und man kann hier entspannt seinen Gedanken nachhängen – besonders gut klappt dies auf den Wegen, dem Ausblicksturm und am Weiher des lauschigen Philosophengangs.